Sieben Wochen ohne

Eine Umfrage ergab, dass fast zwei Drittel der Deutschen glauben, auf Fragen wie „Hat es geschmeckt?“ oder „Wie sehe ich aus?“ dürfe man mit einer Lüge antworten. Gefälligkeitslügen nennt man das, und meistens geht es darum, die gute Stimmung zu halten oder eine Konfrontation zu vermeiden. Was denken Sie darüber? Gilt das achte Gebot unbedingt? Auch dann, wenn ich anderen mit der Wahrheit vielleicht wehtue oder gar schade?


Mit der Fastenaktion „Mal ehrlich! Sieben Wochen ohne Lügen“ widmet sich die evangelische Kirche in diesem Jahr von Aschermittwoch bis Ostern dem alltäglichen Umgang mit der Wahrheit. Nicht unbedingt so wie der Journalist, der einmal – als Experiment – 40 Tage lang schonungslos ehrlich war und dabei seine Kollegen beleidigte, seine Frau verprellte und seinen besten Freund verriet. Aber die Teilnehmenden werden dazu aufgefordert, öfter mal die eigene Komfortzone zu verlassen und gemeinsam mit anderen danach zu suchen, was die Wahrheit eigentlich ist und wie man sie erkennt.
Die Fastenaktion will zum Nachdenken darüber anregen, wie oft wir in der alltäglichen Kommunikation kleine und große Notlügen nutzen oder sogar falsche Aussagen machen. Sich selbst nicht zu belügen und mit anderen ehrlich zu sein, ist ein Ziel, dem sich die Teilnehmenden in dieser Zeit annähern sollen. Sie sollten auch über Wahrhaftigkeit nachdenken. Und darüber, wann man für die Wahrheit streiten muss. In den sieben Wochen bis Ostern können sie vielleicht auch Gottes Wahrheit näherkommen – und dabei sich selbst…
Der Eröffnungsgottesdienst der Fastenaktion findet am Sonntag, 10. März 2019 um 9.30 Uhr in der Evangelischen Kirchengemeinde Oestrich-Winkel statt. Der Gottesdienst wird live im ZDF übertragen.


Die Fastenaktion „7 Wochen anders leben” ist seit 2002 ein fester Bestandteil der vielfältigen Aktivitäten des ökumenisch orientierten Vereins Andere Zeiten e.V. aus Hamburg, der Menschen ebenfalls in Ihrem Fastenvorhaben von Aschermittwoch bis Ostern unterstützt. Die Verantwortlichen laden unter dem Motto „Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu“ ein, sich auf die Suche nach dem Wesentlichen im Leben zu machen, neue Freiräume zu entdecken und dem Anderssein einen Platz im Hier und Jetzt zu verschaffen. Oft sind es schon kleine Anstrengungen, die große Veränderungen mit sich bringen. Die Fastenzeit bietet die Chance, es einmal auszuprobieren.


Beitragsbild: 7-wochen-ohne.de